• Nina Hartmann
  • 20.07.2025

Petitesse-Falle

„Manchmal reicht ein einziger Satz, um dich innerlich klein zu machen. Und das Perfide ist: Oft sagst du ihn dir selbst.“

Petitesse-Falle

Die Petitesse-Falle – und wie du dich daraus befreist

„Manchmal reicht ein einziger Satz, um dich innerlich klein zu machen.
Und das Perfide ist: Oft sagst du ihn dir selbst.“

Willkommen in meinem Blog – und willkommen zu einem Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt: die Petitesse-Falle.
Eine Falle, in der wir unsere Stärken übersehen, unsere Bedeutung herunterspielen und unbewusst im goldenen Käfig bleiben.

Ich bin Nina Hartmann – Rechtsanwältin, Unternehmerin, Podcasterin und vor allem Forscherin am Mensch-Sein.
Und ja – ich war selbst jahrelang in dieser Petitesse-Falle.


Die unsichtbare Abwertung weiblicher Qualitäten

Vielleicht kennst du das:
Du bist hervorragend darin, zuzuhören, Stimmungen wahrzunehmen, zwischen den Zeilen zu lesen.
Du siehst, wenn jemand Unterstützung braucht, lange bevor er es ausspricht.
Du pflegst, organisierst, verbindest.

In einer Welt, in der Technik, Zahlen, Daten und Fakten das Maß aller Dinge sind, gelten solche Fähigkeiten oft als „nice to have“, aber nicht als „Karrierefaktor“.
Und so schieben wir sie selbst in die Schublade „Nebensächlichkeiten“. Eben: Petitesse.

Das zeigt sich auch in der Wirtschaft:
Berufe, die auf Fürsorge, Pflege, Bildung oder Heilung basieren – klassisch weiblich konnotiert – werden schlechter bezahlt und gesellschaftlich weniger geachtet als technische oder analytische Jobs.

Das Verrückte: Diese Fähigkeiten sind nicht nur menschlich wertvoll – sie sind wirtschaftlich essenziell.
Sie schaffen Vertrauen, halten Teams gesund und ermöglichen nachhaltige Entscheidungen.

Und in Zeiten des Fachkräftemangels sind sie ein entscheidender Wirtschaftsfaktor:
Gute Mitarbeitende zu binden, sie zu gewinnen und zu motivieren, ihr Bestes zu geben, ist kein „weiches Thema“. Es ist knallharter Unternehmenserfolg.


Woher kommt die Petitesse-Falle?

Die Petitesse-Falle ist kein Zufall – sie hat ihre Wurzeln in unserer Sozialisierung.

Die Linguistin Deborah Tannen legte den Grundstein für die Forschung zu Sozialisationsunterschieden zwischen Männern und Frauen.
Marion Knaths und Peter Modler haben diese Erkenntnisse weiterentwickelt – unter anderem in der Unterscheidung zwischen vertikaler (hierarchischer) und horizontaler (beziehungsorientierter) Kommunikation.

Diese Sozialisierung führt dazu, dass das Weibliche oft abgewertet wird – und erklärt auch, warum Frauen manchmal andere Frauen in der Gruppe klein halten.

Wir haben Sätze verinnerlicht wie:

  • „Sei nicht so emotional.“

  • „Mach dich nicht wichtiger als das Team.“

  • „Führung bedeutet, sich zurückzunehmen.“

Daraus entstehen innere Anteile, die dich unbewusst klein halten:

  • Der Pleaser – will es allen recht machen, um gemocht zu werden.

  • Der innere Kritiker – findet immer etwas, das noch besser sein müsste.

  • Der innere Patriarch – wiederholt unbewusst die Regeln einer männlich dominierten Welt, in der das Weibliche weniger gilt.

Diese Stimmen sind nicht „böse“. Sie haben uns lange geschützt – uns geholfen, uns anzupassen und zu bestehen.
Aber heute halten sie uns oft zurück: von unserer echten Kraft, unserer Klarheit, unserer Sichtbarkeit.


Der Weg hinaus – deine Tigerkraft erwecken

Der erste Schritt, um die Petitesse-Falle zu verlassen, ist Bewusstsein.
Erkenne, wo du dich kleiner machst, als du bist.
Erkenne, wo du deine eigenen Fähigkeiten abwertest, weil sie nicht ins klassische Leistungsraster passen.

Ich nenne das das Erwachen der Tigerkraft.

Frag dich:

  • Wo spiele ich meine Stärken herunter?

  • Welche Fähigkeiten nenne ich „selbstverständlich“, die in Wahrheit wertvoll sind?

  • Was würde passieren, wenn ich genau diese Fähigkeiten als mein Kapital begreifen würde?

Und dann: Bring sie in die Business-Welt ein.
Nicht als „Extra“ – sondern als Kern deiner Professionalität.

Das Weibliche in die Wirtschaft zu bringen, ist kein Gegenspiel zur Männlichkeit – es ist eine Ergänzung, die beide Seiten stärkt.
Es geht nicht um Kampf, sondern um Balance. Nicht um Rechtfertigung, sondern um Wirkung.

Ich weiß, das ist nicht immer einfach.
Denn oft wird das, wofür wir stehen, ins Lächerliche gezogen:
Nachhaltigkeit? „Quatsch!“
Werteorientierte Führung? „ChiChi!“
Gemeinwohlorientierung? „Unrealistisch!“

Ich habe das selbst erlebt. Mein Vater sagte einmal zu mir im Familienunternehmen:
„So wie du dir das vorstellst, kann man kein Unternehmen führen.“
Bäm. Klatsche. Ich habe es geglaubt – denn „alle“ machten es ja so wie er.
„Alle“ – das waren Männer.

Wenn wir uns fragen, warum nur 25 % der Töchter, aber 75 % der Söhne Familienunternehmen übernehmen (Primogenitur mal außen vor gelassen) – dann sind es genau diese Momente, die uns Töchter in die Petitesse-Falle locken.


Warum ich dieses Thema auf die Bühne bringe

Es ist mein Anliegen, weibliche Interessen und Perspektiven auf die Bühne, in die Beiräte, in die Entscheidungsgremien zu bringen.
Denn unsere Impulse sind nicht weich oder nebensächlich – sie sind entscheidend für eine zukunftsfähige Wirtschaft.

Und dafür müssen wir uns zuerst selbst erlauben, unser Leuchten ernst zu nehmen.


Dein erster Schritt raus aus der Petitesse-Falle

Wenn du spürst, dass auch du in dieser Falle steckst, lade ich dich ein:
Mach meinen kostenlosen Petitesse-Test.

Er zeigt dir klar, welche inneren Anteile dich aktuell am meisten zurückhalten – und wie du sie Schritt für Schritt in deine Kraft führst.