
Schwiegertochter im System: Liebe trifft Governance
Wer einen Unternehmer-Sohn liebt, tritt nicht nur in eine Familie ein, sondern in ein System – mit Geschichte, Kapital, Symbolik und stillen Erwartungen. Genau hier beginnt Rollenarbeit: zwischen Nähe und Neutralität, zwischen Zuneigung und Zuständigkeit. Und genau hier setze ich an – in meinen Beiratsmandaten und in meinen Kursen – mit einem Ziel: eine eigene Rollenidentität, die sichtbar ist und trägt.
Zwischen Krone und Küchenlicht: Die Schwiegertochter im Familienunternehmen
In vielen Familienunternehmen gibt es vorne die Krone: Repräsentanz, Tradition, Leistungsnarrativ. Hinten das Küchenlicht: Logistik, Care, emotionale Moderation. Die Schwiegertochter bewegt sich oft dazwischen – Gastgeberin, Puffer, Imagehüterin.
Mein Plädoyer: Governance beginnt zuhause. Rollen sind nicht „gegeben“, sie werden vereinbart – klar, vertraglich, fair. Dazu gehört Wertschätzung, ja, aber auch sichtbare Zuständigkeiten, Ressourcen und Grenzen. Ohne diese Klärung wird „Liebe“ schnell zum Label für unbezahlte, unsichtbare Arbeit.
Fragen für die Selbstklärung:
- Welche Aufgaben übernehme ich – und welche übernehme ich nicht?
- Was braucht Vertraulichkeit – und was braucht Formalität (z. B. Vertrag, Budget, Titel)?
- Welche Ressourcen (Zeit, Geld, Unterstützung) sichern meine Rolle ab?
Die stille Geschäftsführerin der Erwartungen
Viele Schwiegertöchter managen Spannungen, Termine, Stimmungen – oft, ohne dass es irgendwo steht. Das macht müde – und unsichtbar. In meinen Gesprächen, Beiräten und Seminaren arbeite ich deshalb mit klaren Rollen-Identitäten: Was ist Kernaufgabe, was ist Zusatz, was ist Überforderung?
Wir nutzen Methoden aus Voice Dialogue (innere Anteile verstehen) und bei Interesse gerne Horse Dialogue (klare Präsenz, nonverbale Führung). Ergebnis: Selbstwirksamkeit statt Selbstaufgabe.
Mini-Übung:
Schreibe drei Sätze zu deiner Rolle, die ohne „sollte“ auskommen. Lies sie laut. Spürst du Weite oder Enge? Alles, was Enge auslöst, gehört neu verhandelt – im Paar, mit der Unternehmerfamilie, notfalls mit externer Moderation.
Sichtbar werden: Von der „Frau von“ zur eigenen Stimme
Sichtbarkeit ist kein Glamour, sondern Governance in eigener Sache. Sie bedeutet: Ich nenne meine Rolle, ich verhandle Ressourcen, ich trete als Person auf – nicht als Schatten.
Dafür liebe ich zwei Hebel:
- Der Petitesse-Test – erkenne, wo du dich in Nebensächlichkeiten verhedderst und dadurch die großen Linien verlierst. Er ist brutal ehrlich und befreiend zugleich.
Mach den Test: https://www.ninahartmann.online/petitesse-test - Das Mini-Buch „Raus aus der Petitesse-Falle“ Es stärkt Präsenz, Grenzsetzung und die Klarheit, wofür du stehst – auch im Familienunternehmen.
Mini-Buch: https://www.ninahartmann.online/minibuch
Was ich in Beirat & Kursen einbringe
- Rollenklärung als Bestandteil der Familien-Governance (nicht als „Privatsache“ abtun)
- Formale Anerkennung: Titel, Budget, Honorar/Arbeitsvertrag, Zugänge – oder explizite Abgrenzung
- Präsenz & Grenzkompetenz: sagen, was ist; würdevoll „Nein“ können
- Sichtbarkeit mit Haltung: relevante Bühnen besetzen, eigenes Netzwerk aufbauen (intern & extern), ohne in die Petitesse-Falle zu rutschen
Dein nächster, kleiner, wirksamer Schritt
- Benenne deine Rolle in einem Satz – ohne „eigentlich“.
- Streiche eine Erwartung, die nicht zu dir gehört.
- Plane ein Gespräch im Kreis der Familie: Welche Vereinbarungen braucht ihr (Zeit, Geld, Titel, Vertretung)?
- Mach den Petitesse-Test – und verschiebe Energie von Kleinkram zu Kernaufgaben.
- Hol dir Sparring – in meinen Kursen oder im Rahmen eines Beirats-Dialogs in eurer Familie.
Schlussgedanke
Liebe kann frei sein – auch im System.
Dafür braucht es Klarheit, Integrität und eine Stimme, die gehört wird.
Die Schwiegertochter ist nicht Randfigur der Geschichte, sondern Gestalterin auf Augenhöhe, wenn wir Rollen ernst nehmen und sichtbar machen.
Wenn du dir Begleitung wünschst – für dich persönlich oder für eure Unternehmerfamilie – melde dich gern.
Für weniger Küchenlicht. Für mehr Krone. Und für deine Rolle, die trägt und die deiner Lebensfreude entspricht.
Arthur
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Thomas
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Corin
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