Unternehmen, Urlaub, Loslassen und Führen aus der Ferne
Wenn wir die Verantwortung für ein Unternehmen haben, dann gibt es keinen Urlaub im Sinne von totalem Abschalten und Unerreichbarkeit. Je kleiner ein Unternehmen ist, desto weniger geht das. Natürlich können wir delegieren und uns auf gute Mitarbeitende verlassen. Aber es wird immer Entscheidungen geben, die nur wir treffen können. Dazu ist es wichtig, erreichbar zu sein und auch das Gefühl zu vermitteln, angerufen oder angeschrieben werden zu dürfen. Es gilt eine Balance zu finden zwischen dem Führen mit Ermöglichungshaltung und Fehlerkultur und der Haltung, die Verantwortung auch tragen zu wollen und dafür bereit zu sein. Weder Mikro-Management, noch Laissez-Faire sind angesagt. Es gilt, die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einschätzen zu können. Sind sie der Verantwortung gewachsen? Werden sie sich im Ernstfall trauen, zu fragen? Trauen sie sich zu viel zu und spielen Chef:in oder erstarren sie bei Problemen vor Angst und machen gar nichts, aus Angst etwas Falsches zu entscheiden? Öfter anrufen und fragen, wie es läuft, kann die Hemmschwelle senken. Was für alle Seiten gut ist, ist die technische Möglichkeit, sich vor Ort aufzuschalten, E-Mails zu lesen und Telefonate zu führen. Ein Urlaubsplan, der in der eigenen Hand liegt und bei Problemen im Betrieb auch mal aussetzen kann, beruhigt alle Seiten. Und ein Verständnis der Mit-Urlauber für die Situation. In den ersten Jahren von Nepomuks Kinderwelt sind wir nur mit zwei Autos weggefahren, so dass einer von uns jederzeit hätte abbrechen können und der andere mit den Kindern weiter Urlaub machen konnte. Fällt ein Urlaub auf das Monatsende, dann machen wir die Löhne von unterwegs. Niemand sonst kann uns das abnehmen. Und wenn die Kassen nicht laufen, dann schaltet sich mein Mann von unterwegs auf und repariert alles wieder. Wir haben von Anfang an technisch so geplant, dass wir auch wegfahren können. Und wir haben trotz Freizeitunternehmen immer den 24. und 25. Dezember geschlossen. Wir wollen nicht einspringen müssen, wenn Mitarbeitende krank sind und wir wollen auch, dass unsere Mitarbeiter:innen frei haben. Aber es ist und bleibt immer eine gewisse Unsicherheit, ob auch wirklich alles klappt. Zwischendurch haben wir überlegt, ob es das wirklich sein kann, nie wirklich entspannen und loslassen zu können. Im Laufe der Jahre und mit einer Stabilisierung der Mitarbeiter, ist es aber viel besser geworden. Ich wünsche Euch, dass ihr das für Euch gut lösen könnt.
Habt ihr Lust, Euch zu diesen Themen auszutauschen oder noch mehr zu erfahren? Ich stehe für Vorträge Online und in Präsenz, sowie als Gesprächspartnerin gerne zur Verfügung. Einfach Kontakt aufnehmen unter: hallo@sinnplauderei.de
Ich wünsche Euch ganz viel Spaß und Erfolg beim Umsetzen!
Eure Nina
Arthur
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Thomas
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