• Nina Hartmann
  • 26.04.2023

Verbindlichkeit im Geschäftsleben einmal anders betrachtet

Verbindlichkeit ist eng mit der Währung dieser Zeit, dem Vertrauen verbunden.

Verbindlichkeit im Geschäftsleben einmal anders betrachtet

Verbindlichkeit im Geschäftsleben einmal anders betrachtet

Als Rechtsanwältin weiß ich, was Verbindlichkeit im Rechtsleben bedeutet: Unter einer Verbindlichkeit versteht das Schuldrecht die Verpflichtung des Schuldners, gegenüber dem Gläubiger eine Leistung zu erbringen. Der Verbindlichkeit des Schuldners steht die Forderung des Gläubigers gegenüber. Rechtsgrundlage ist dabei meist ein Vertragsverhältnis. Wer im Geschäftsleben unterwegs ist, der weiß dies und praktiziert dies täglich. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Verbindlichkeit

Was ich hier ansprechen möchte, ist eine andere Form der Verbindlichkeit. Eine Form die nicht auf einem Vertrag oder einem sonstigen Schuldverhältnis beruht. Eine Verpflichtung, die auf Werten und Moral basiert. Verbindlichkeit in der Form, das eigene Wort zu halten, sich an Versprochenes gebunden zu fühlen und nur Dinge zu versprechen, die man auch halten möchte. Zu mir hat hat einmal jemand folgenden Satz gesagt, der mich nachhaltig beeindruckt hat: „Wenn ich an mein eigenes Wort nicht mehr glauben kann, an was in der Welt soll ich denn dann noch glauben?“ Genau! So ist es. Und wenn wir Vertrauen als die Währung der heutigen Zeit ansehen, dann ist Verbindlichkeit, als wesentlicher Baustein von Vertrauen ein ganz wichtiger Wert. Vielleicht der wichtigste Wert einer Gesellschaft, denn er beruht auf einer Haltung, die andere Werte voraussetzt. Ich persönlich bin sehr verbindlich, fast überkorrekt. Wenn ich zusage, morgen eine Rückmeldung zu geben, dann gibt es morgen eine Rückmeldung. Und wenn diese auch einmal lauten kann, dass ich noch auf die Rückmeldung von dritter Seite warte und mich danach gleich melde. Wenn ich den Kindern ein Eis verspreche, dann gibt es ein Eis. Verbindlichkeit bedeutet für mich auch, ansprechbar zu sein und mich zurückzumelden, wenn sich Menschen bei mir melden. Auch wenn dies eine weite Auslegung des Begriffes ist, so ist sie mir wichtig. Mir begegnen im Geschäftsleben häufig Menschen, die das mit der Verbindlichkeit nicht so ernst nehmen. Nach dem Motto „fake it till you make it“ wird hier viel versprochen und es gilt als gesellschaftsfähig, sich wichtiger zu machen, als man ist. Das erinnert mich an die kleinen Hunde, die mit den Hinterbeinen den Baum hinaufklettern, um weiter oben zu pinkeln und damit den Weibchen vorzumachen, sie seien größer, als sie tatsächlich sind. Da lacht unser Yuma natürlich, mit seinen 70 cm Stockmaß hebt er sein Bein nun einmal locker darüber. Und so haben wirklich wichtige Menschen es gar nicht nötig, sich zu produzieren. Vielmehr erlebe ich sie als anständige, sowie demütige Menschen mit Klasse. Aber mal wieder zurück zum Thema. Es gibt Menschen, die sich schlecht verkaufen und es gibt Menschen, die sich gut verkaufen. Und dann gibt es Menschen, die etwas verkaufen, was sie gar nicht sind oder leisten können. Und es gibt Menschen, denen muss man selbst erst klar machen, dass sie das wirklich können und sie überzeugen, mit einem zusammenzuarbeiten. Im Idealfall weiß ein Mensch, was er leisten kann und was er darstellt und ist ehrlich, wenn das einmal nicht hinhaut. Wer sich ständig zu gering einschätzt leidet am Impostor Syndrom und das werden wir in einem der nächsten Blog-Artikel noch intensiver behandeln. Und wie finden wir jetzt heraus, ob das Gegenüber nun verbindlich und vertrauenswürdig ist? Bewertungen im Internet können helfen, aber auch nur bedingt. Das eigene Bauchgefühl ist ein guter Indikator, in Verbindung mit einem Geschäft, welches schon lange am Markt und dazu noch inhabergeführt wird, wird die Sache so langsam rund. Die eigenen Erfahrungen und Referenzen von Freunden unterstützen beim Suchprozess. Und auch hier können wir als inhabergeführte Geschäfte wieder punkten und regionale Präsenz zahlt auf dieses Konto ein. Denn da kann man auch hinfahren und mit den Menschen persönlich in Kontakt kommen. Bei uns inhabergeführten Unternehmen wechseln die Ansprechpartner nicht so schnell und wir kümmern uns persönlich, wenn es brennt. Und wir wissen, dass das schnelle Geschäft nicht nachhaltig ist. Nachhaltig sind loyale Kundenbeziehungen und loyale Lieferantenbeziehungen. Verbindlichkeit zählt in unserer Welt. Und wir können alle mitwirken, um diesen Wert in unserer Gesellschaft zu erhalten. Ein Hoch auf die Verbindlichkeit und auf die sichtbaren Menschen hinter den Firmen und Produkten!

Habt ihr Lust, Euch zu diesen Themen auszutauschen oder noch mehr zu erfahren? Ich stehe für Vorträge Online und in Präsenz, sowie als Gesprächspartnerin gerne zur Verfügung. Einfach Kontakt aufnehmen unter: hallo@sinnplauderei.de

Ich wünsche Euch ganz viel Spaß und Erfolg beim Umsetzen!

Eure Nina